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Bergfest

Veröffentlicht am 20.12.2013

Kaum zu glauben, aber die erste Hälfte meines Arbeitsaufenthalts ist schon rum, denn heute, 07.09. ist Feiertag, Tag der Unabhängigkeit!
Und da feiern natürlich auch alle Brasilianer kräftig

Kaum zu glauben, aber die erste Hälfte meines Arbeitsaufenthalts ist schon rum, denn heute, 07.09. ist Feiertag, Tag der Unabhängigkeit!
Und da feiern natürlich auch alle Brasilianer kräftig, dass sie nicht mehr zu Portugal gehören und die meisten verreisen; deshalb hab ich Glück und muss auch nicht ins Büro! (Dafür muss ich halt am 03.10. arbeiten)

Und da eh alle Brasilianer dieses lange Wochenende nutzen um einen kleinen Ausflug ins Grüne, zur Familie oder sonst wohin zu machen, hat mich der örtliche Energieversorger schriftlich informiert, dass am Samstag von 08.00 bis 17.00 wegen Wartungsarbeiten unsere Straße vom Stromnetz getrennt wird…
Und darum hab ich mich mit einem Kollegen verabredet, am Samstag runter ans Meer zu fahren (Sao Paulo liegt ja im Hochland) und das Wochenende am Strand zu verbringen, ist mir auch grad recht, denn ich hab auch diese Woche wieder Fußball gespielt; den Muskeln geht’s zwar gut und ich hab mich im Vergleich zum letzten Spiel deutlich gesteigert – war auch kein Kunststück, aber meine Fersen, besser gesagt, die Achillessehne, die dort am Knochen anliegt findet diese doch ungewohnte Belastung irgendwie nicht so prickelnd und da ist etwas Ruhe und nicht so viel Laufen vielleicht gar nicht so schlecht..

Denn auch wenn ich eigentlich immer recht lang im Büro auf meinem Stuhl sitz komm ich irgendwie doch nicht zur Ruhe, da muss ich von den Kollegen noch einiges lernen, auch wenn ich mich in die meisten Gepflogenheiten wie das gemeinschaftliche Kaffee trinken nach dem Mittagessen, das allmorgendliche Begrüßen mit „tudo bem“ und der entsprechenden Antwort mit weit erhobenem Daumen oder den gemeinsamen Süßigkeiten Schrank im Büro schon ganz gut eingelebt hab.

Und: ich lebe immer noch, obwohl ich mich hier täglich als Fußgänger im Verkehr bewege! Wundert mich eh, dass ich hier erst einen Verkehrsunfall gesehen hab, und das war ein gestürzter Mopedfahrer, der offensichtlich etwas zu schnell war für die Bodenwelle, die da auf der Straße liegt um den Verkehr vorm Zebrastreifen abzubremsen; aber nach dem die „First Responder“ mit ihren Feuerwehrmotorrädern (schmale Enduros ohne Verkleidung mit Rucksack aufm Rücken, E-Horn und dem landestypischen roten Blinklicht, die kommen überall durch!) schon da waren und der verunfallte Kerl auf dem Randstein saß und sich mit den Feuerwehrlern unterhalten hat, habe ich mich auch nicht weiter dafür interessiert sondern lieber wieder auf meinen eigenen Weg geachtet. Es scheint hier nämlich auch üblich zu sein, dass man immer auf seinen Vordermann achtet und gar nicht erst zurück schaut, da passiert es auch mal, dass einer spontan von der Einfahrt ganz rechts direkt auf die ganz linke von vier Spuren wechselt und trotzdem geht’s gut, weil alle, die von hinten kommen das akzeptieren und kurz abbremsen; oder wenn man wegen dichtem Verkehr nicht aus der Einfahrt raus kommt, dann halt langsam „reintasten“, bis der erste bremst; verrückte Welt!