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Rippchen und Fußball

Veröffentlicht am 20.12.2013

Meine zweitletzte Woche hier in Alphaville war mit viel Arbeit verbunden, und wer viel schafft, muss sich auch ordentlich verpflegen

Meine zweitletzte Woche hier in Alphaville war mit viel Arbeit verbunden, und wer viel schafft, muss sich auch ordentlich verpflegen; deswegen sind wir mit Kollegen die Woche Mittags mal nach auswärts zum Essen gegangen, genauer gesagt zum „Imperio de Costela“, wos anscheinend das beste Rippchenfleisch weit und breit geben soll.
Und das stimmt auch, allerdings ist das kein Rippchen oder Spare Ribs, wie man das bei uns kennt; die Brasilianer legen gleich einen halben Brustkorb, ca 25kg, mit allem Drum und Dran in den Ofen zum Schmoren und Räuchern. Das geht dann ungefähr 30 Stunden und danach kommt das Fleisch schön mager und zart noch kurz auf den Grill, damit es eine schöne Kruste kriegt und wir dann vom Knochen geschält und in kleinen Gusseisenpfannen auf den Tisch serviert – Mal was Anderes aber auch extrem lecker!! Wers nicht glaubt, der kann ja mal im Internet recherchieren ;-)

Nach so viel Fleisch ist ein bisschen Sport am Wochenende genau das Richtige, also ab zum Fußball! Aber nicht selber kicken, das habe ich inzwischen aufgegeben, sondern ab ins Stadion. An diesem Samstag stand ein sogenannter „Classico“ an, also ein Derby zwischen zwei der vier Erstliga-Teams in Sao Paulo…
Um nicht in irgendwelche Probleme zu kommen, haben wir uns vorher von unseren Kollegen beraten lassen, welche Farben die entsprechenden Vereine haben, dass wir uns betont neutral anziehen können, um nicht plötzlich quasi „im KSC-Block als VFB-Fan“ eingestuft zu werden…
Hat aber alles gut geklappt, war jetzt kein absolut hochklassiges Spiel, aber der FC Sao Paulo hat mit 3:0 gewonnen, vor allem dank Luis Fabiano und da wir im entsprechenden Block saßen, war die Stimmung dann doch recht gut.
Danach gabs dann noch ein kleines Siegerbier und „Kassler com salada de batatas e chucrute“, also Kassler mit Kartoffelsalat und Sauerkraut, weil der brasilianische Kollege wissen wollte, ob das wirklich unserem deutschen Essen entspricht; und ich fand den Versuch auch ganz interessant!
Na ja, der Kartoffelsalat war halt mit ordentlich Mayo angemacht und das Kasslerfleisch frittiert, hat aber ganz gut geschmeckt und dazu gabs leckeren Dijon-Senf und das Kraut war auch sehr gut!

Am Sonntag haben wir uns dann mit ein paar Kollegen im Park Ibirapuera verabredet, eine grüne Oase inmitten der Metropole, gestaltet vom legendären Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx und dafür bekannt, dass seine breiten Wege von den Einwohnern Sao Paulos am Wochenende mit Fahrrädern, Inlines, Skateboards und Laufschuhen bevölkert werden.
Aber auch die nicht ganz so sportlichen Leute kommen beim Rumschlendern ein bisschen weg vom Lärm und der Hektik der Großstadt, oder aber man setzt sich auf eine Bank und beobachtet die Brasilianer, wie sie ihre offensichtliche Abneigung gegenüber jeglicher Oberkörper-Bekleidung frei ausleben…
Danach wollten wir uns dann noch das Museo do Futebol im Pacaembu Stadion anschauen, aber leider war Wahltag in Sao Paulo und darum auch alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen und eigentlich wird auch kein Alkohol ausgeschenkt, damit die Leute auch wirklich alle zur Wahl gehen, denn hier in Brasilien MUSS jeder im Wahllokal erscheinen, auch wenn man nur erscheint um zu erklären, dass man sich enthalten will; Wer nicht erscheint, bekommt Ärger mit der Polizei!

Aber auch daran kann man sich ja recht gut gewöhnen, auch wenn mir jetzt nur noch eine Arbeitswoche hier bleibt, bevor der Urlaub losgeht!!!!!